Dankschreiben der Gemeindeverwaltung Welykyj Beresnyj, wo wir auch schon Hilfe geleistet haben, und von zwei alleinerziehenden Müttern Frau Anna M. und Frau Stanislava K. in Kiew. Die Briefe zeigen, dass unser Partnerverband trotz widrigster Umstände hilft, wo er nur kann.
Die Lage in der Ukraine beeinträchtigt viele Bereiche, so auch die Arbeit unseres Vereins bzw. die unseres Partners in Kiew. Zu Beginn des Krieges herrschte große Unsicherheit, ob und wie die Arbeit fortgeführt werden kann. Nun hat sich das Arbeitsumfeld etwas geordnet und zu den ursprünglichen Projekten, die sich in diesem Zusammenhang auch etwas verändert haben, ist die Versorgung von Binnenvertriebenen zu einem weiteren Schwerpunkt geworden. Weil sich die Lage ständig verändert, ist es auch nicht möglich, immer über den aktuellen Stand zu berichten. Die Vorsitzende hat sich daher entschlossen, in einem Bericht, der unter DOWNLOADS-Informationen eingesehen bzw. heruntergeladen werden kann, über die Lage und die derzeitige Situation in Kiew zu informieren.
Freiwillige Helfer haben im Kinderkrankenhaus Nr. 1 und in der Sozialstation kleine Geschenke verteilt. Unter den Kindern befanden sich auch viele Kinder von Binnenvertriebenen und aus dem Palliativprojekt. Einige konnten nur mit Begleitpersonen teilnehmen. Aber alle hatten Spaß an der Veranstaltung, insbesondere am Spielenachmittag vor der Sozialstation.
Bilder (Fotoserie) zeigen die Freude, die diese Abwechslung im Alltag gebracht hat.
Man kann sich nicht vorstellen, wie das Samariter Team es aushält, täglich dieses Leid zu sehen und mitzuerleben. Unter schwierigsten Bedingungen teilen sie Lebensmittelpakete aus und sind doch immer noch bereit, die Menschen zu trösten.(siehe weitere Fotos) Es ist herzerwärmend, die Freude der kranken Kinder über das Lebensmittelpaket zu sehen, aber auch traurig und bedrückend, die Trostlosigkeit und Not der alten Menschen zu erleben, deren Dankbarkeit man nur erahnen kann. Die Familienväter, die ihre Familien nicht ernähren können und dankbar für die einfachen Lebensmitteltaschen sind, was mögen sie fühlen? Mein großer Dank und meine Bewunderung gilt unserer Partnerin vom Samariter Bund Kiew, Janina und ihren Helferinnen und Helfern, die sich trotz eigener Ängste unermüdlich für die Mitmenschen einsetzen. Unsere Unterstützung und Hilfe werden wir fortsetzen.
Newsletter 15 (2022)
Inhalt: Kurzbericht zu den besonderen Aktionen 2021 und herausragenden Ereignissen.
Irpin ist eine Kleinstadt etwa 25 km im Nordwesten von Kiew. Sie Stadt wurde wie in den Nachrichten berichtet, weitgehendst zerstört. Aber auch diese Menschen im Einzugsbereich von Kiew lässt unser Partnerverband nicht im Stich und versorgt sie mit Lebensmitteln.
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Verschiedentlich sind wieder Paten und Betroffene aus dem Palliativ-Projekt in Kiew ausfindig gemacht und mit Lebensmittel sowie Medikamenten versorgt worden. Ihre Dankbarkeit über die wieder eingetroffene Hilfe kann man in ihren Gesichtern lesen.
Die nachstehenden Bilder sprechen für sich.
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Der Ort liegt in Transkarpatien, dort sind 10 Erwachsene und 12 Kinder im Kindergarten Nr.1 und in der Internatsschule 166 Personen, davon 66 Kinder untergebracht. Die Kinder sind jeweils im Alter von 1 bis 15 Jahren. Wenn auch die Bevölkerung sehr hilfsbereit ist, so fehlt es doch an einigen wichtigen Versorgungsgütern, vor allem an Gemüse, Obst, Brot und Medikamenten, aber auch an Bettdecken und Kissen. Unsere Partnerin vom Samariter Bund Kiew, Frau Lewkowska, die sich derzeit ebenfalls dort aufhält, konnte für die Flüchtlinge die o.g. Dinge beschaffen. (Fotos Versorgung der Binnenflüchtlinge)
Unterdessen wird die ambulante Palliativpflege für Kinder und die Versorgung von Not leidenden Menschen in Kiew unter sehr erschwerten Bedingungen von einigen Mitarbeitern und Freiwilligen im noch möglichen Umfang weitergeführt. Bei den immer häufiger werdenden Luftangriffen wird diese Arbeit für die Betroffenen nicht nur immer wichtiger, sondern für die Helfer immer gefährlicher.
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Seit Ende Februar unterstützen wir den Samariter-Bund Kiew bei den Vorbereitungen auf Krisenzeiten. Zwischenzeitlich sind die schlimmsten Befürchtungen eingetreten und sehr, sehr viele Menschen leben nicht nur in Armut sondern auch in ständiger Todesangst.
Um die Not ein wenig zu lindern, leisten wir, mit Unterstützung vieler Spender und auch der Landeshauptstadt München "Solidarität Ukraine" finanzielle Hilfe. Derzeit ist es noch möglich, in beschränktem Umfang Lebensmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter direkt in Kiew einzukaufen.
Ein Teil der Mitarbeiter und freiwillige Helfer des SB Kiew beschaffen die Sachen und verteilen sie soweit als möglich an die Bevölkerung in der Stadt bzw. versorgen die Menschen in den Schutzräumen.
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Chronik des Kinderzentrums für soziale Rehabilitation "Hoffnung" in Lubny. Zuerst dachten wir, dass wir unter Kriegsbedingungen still unseren Job machen sollten, ohne etwas zu posten oder zu veröffentlichen. Jetzt erkennen wir, woran wir falsch lagen. Wir werden darüber sprechen, was wir tun, denn die Gegenwart und Zukunft unserer Institution hängen davon ab! Seit 15 Jahren helfen wir Kindern, unterstützt durch wohltätige Spenden in friedlichen Zeiten. Nachdem die uns von der Gemeinde anvertrauten Schützlinge am 3./4. März evakuiert wurden, rettet das Kinderzentrum "Hope" an seiner Basis wieder Kinder, jetzt unter den harten Kriegsbedingungen.
6. März. Guten Abend. Das Kinderzentrum nahm eine Gruppe von Flüchtlingen aus der Stadt Kharkiw auf. Das sind 2 Kinderhäuser von Familientyp. 17 Kinder und 4 erwachsene Frauen. Die Menschen erhalten Duschen, persönliche Hygieneprodukte, vollständige warme Mahlzeiten, Übernachtung auf Betten mit frischer Bettwäsche. Am nächsten Tag kann die Gruppe nicht wie geplant weiterreisen, sodass die Kinder die Möglichkeit erhielten, Spielsachen im Spielzimmer zu benutzen, Cartoons anzusehen. Auf Wunsch von Pflegeeltern bekamen die Kinder Kleidung, die sie aus den Reserven des Kinderzentrums erhielten. Am 8. März mittags wurde von den Mitarbeitern des DC "Hoffnung" die Gruppe zum Bahnhof gefahren und in Richtung Lviv gesetzt. Unterwegs wurden die Kinder mit Sandwiches, Saft, Trinkwasser versorgt. Diese Gruppe ist vorerst in Sicherheit.
8. März, Abend. 4 Familien mit Kindern (insgesamt 15 Personen) aus Sumy kamen im eigenen Auto im Kinderzentrum "Hoffnung" an. Müde von der Straße, konnten Menschen, die vor den fallenden Bomben geflohen sind, sich waschen, sich umziehen, ein volles Abendessen einnehmen, die Nacht in Wärme und Komfort verbringen, ein normales Frühstück haben. Am Morgen, nachdem sie sich ausgeruht und sich die Kinder beruhigt hatten, setzte die Gruppe ihre Reise Richtung Lviv fort. Die Mitarbeiter des Kinderzentrums halfen beim Beladen von Autos und sorgten für Essen für die Fahrt.
9. März, 17:00 Uhr. Eine Familie mit einem Baby aus der Stadt Kharkiv hielt am Kinderzentrum "Hoffnung" an und wartete auf ein Auto, um sie von Lubny abzuholen und sie in die Cherkasy-Region zur Familie zu bringen. 9. März, spät in der Nacht. Der amtierende Direktor des Kinderzentrums [??? ??????] erhält eine Nachricht, dass eine Evakuierungskolonne von Sumy ins Zentrum kommt. Es ist notwendig, die Verfügbarkeit von Bussen, die Babys transportieren, und Mitarbeitern des Sumy Specialized Children's Home auf dem Gelände des Zentrums sicherzustellen. Mit 4 Personen wurde innerhalb kürzester Zeit für etwa 100 Personen der Empfang und die Übernachtung im Kinderzentrum vorbereitet. Dank der Freiwilligen von Lubny, die noch am 3. März Dutzende zusätzliche Matratzen nach DC brachten, verwandelten sich die Trainings- und Spielräume in einer Stunde in ein vollwertiges Flüchtlingslager.
10. März. 00:45 Uhr. 60 Kinder von 0 bis 3 Jahren und 23 Mitarbeiter von Sumy, spezialisiert auf das Waisenhaus, kamen im Kinderzentrum an. 18 weitere Personen unterschiedlichen Alters begleiteten sie. Einige der Babys wurden mit Hilfe von Mitarbeitern des Children's Center in Vans verlegt, die aus Smila kamen und setzten ihre gefährliche Nachtreise fort. Der andere Teil blieb im Kinderzentrum, um auf die Busse nach Lubny zu warten, um sie abzuholen. Das Spielzimmer des Kinderzentrums wurde ein Babypartyzimmer. Wärmende Milchmischung wurde arrangiert, Hilfe bei der Fütterung von Babys, Windeln wechseln, Babys beruhigen. 10. März um 1:00 Uhr. Eine Gruppe von 8 Personen in Kharkiw kam in Bussen an, um Kinder in die Stadt Smila zu evakuieren. Alles wurde bereitgestellt: Sandwiches, heißer Tee, warmes Essen. 10. März. Die dritte Nacht. Für die letzten Kinder aus dem Kinderhaus wurde die Evakuierung fortgesetzt.
Einige der Menschen, die mit der Flüchtlingsgruppe aus Sumy angekommen sind, sowie eine Familie aus Kharkiw blieben bis zum Morgen im Kinderzentrum. Ein Vorfall wurde am Morgen entdeckt. Es stellte sich heraus, dass der Familie, der noch ein langer und gefährlicher Weg nach Ivano-Frankivsk bevorstand, eine Powerbank fehlte (ich möchte glauben, dass sie nicht GESTOHLEN, sondern versehentlich mitgenommen wurde). Das Kinderzentrum [???? ?????] überließ der Familie ohne zu zögern eine Powerbank und ein Ladegerät, um den Menschen auf den unsicheren Straße mehr Sicherheit zu geben. 10. März. Tag. Die Suche nach einer neuen externen Batterie für die Power Bank auf dem Markt und in Lubnys Geschäften für Flüchtlingen endete in nichts. Das Kinderzentrum ist nach einer anstrengenden Nacht geräumt und bereit, neue Flüchtlingsgruppen mit Kindern zu beherbergen.
Die Nacht vom 10. auf 11. März verlief friedlich. Wir sind bei der Arbeit und weiter bereit zu helfen. Das Kinderzentrum ist ständig in Kontakt und in enger Zusammenarbeit mit dem Kindergottesdienstvorstand des Stadtrates von Lubny [????]. Wir arbeiten weiter daran, Kinder zu retten! Alles wird Ukraine sein.
Seit die Geschäftsführerin des Samariter Bundes Kiew verlassen musste und über mehrere Stationen nun in Uschgorod (an der slowakischen Grenze) und dem davon nördlich gelegenen Welykyj Beresnyj (Karpatien) gelandet ist, baut sie von dort wieder Strukturen für Hilfsmaßnahmen in Kiew, aber auch vor Ort auf.
Bei ihrem ersten Aufenthaltsort in Uschgorod hat sie begonnen, mittels einem neu eingerichteten Online-Konto Lebensmittel und Medikamente zu kaufen und in Kiew und Umgebung zu verteilen.
Jetzt ist es wieder möglich, mit der Kiewer Stammbank zu arbeiten und mit ihr die Spendenverwaltung abzuwickeln.
Mit einigen Samariter-Mitarbeitern und engagierten freiwilligen Helferinnen und Helfern, mit denen der Kontakt wieder möglich ist, lässt sie die von ihr in Kiew georderten Lebensmittel und Medikamente an die Bevölkerung verteilen, soweit es die Situation in Kiew zulässt.
Als Frau Lewkowska erfahren hat, dass in dem Ort Welykyj Beresnyj eine evakuierte 56-köpfige Kindergruppe unterzubringen war, hat sie sich sofort um diese angenommen und aus unseren Spenden Lebensmittel, Decken und notwendige Utensilien beschafft.(siehe Fotos)
Durch viele großzügige Spenden kann Brücke nach Kiew e.V., ihr den finanziellen Rückhalt für ihr unermüdliches Engagement bieten.
Nochmals vielen Dank an alle Spender, für ihre Großzügigkeit und ihr Vertrauen! Alle, die unsere Aktionen finanziell unterstützen, bitten wir um Angabe der vollständigen Anschrift, um uns die Arbeit bei der Ausstellung der Spendenbescheinigungen zu erleichtern.
Dennoch hat unser Partner in Kiew Wege gefunden, Medikamente, Lebensmittel und Hygienematerial zu beschaffen und hat freiwillige Helfer ausfindig gemacht, die unter großen Schwierigkeiten und auch Gefahren, die Verteilung übernehmen. So werden Menschen, wenn auch nicht mehr gezielt wie unser bisher erfasster Personenkreis, mit dem Notwendigsten versorgt, unter anderem auch mit Pampers, wie das Foto zeigt.
Die genannten Nothilfeaktionen werden aus, für diese Hilfsaktionen zweckgebundenen Spenden finanziert, die Beträge für die Patenschaften werden vorerst nicht angetastet und sollen den Familien, sofern und soweit es wieder möglich ist, zukommen.
Wir bedanken uns, auch im Namen unseres Partners in Kiew und der Menschen in diesem Land, für die vielen Spenden, die es uns ermöglichen, auch in diesen Zeiten noch zu helfen.
Aber wir haben noch einen Wunsch: Wenn Sie eine Spendenbescheinigung benötigen, geben Sie bitte auf dem Bankformular Ihre vollständige Anschrift an
Alle Paten, Mitglieder und Spender im Verein hoffen auf ein Ende dieser schrecklichen Zeit und sind in Gedanken bei unseren Kiewer Freunden.
von: Familie Dizul an: Elisabeth Hölzl
Wir erinnern uns auch heute manchmal daran, wie wir eines Tages auf einmal 10 Kinder hatten. Wir konnten uns damals nicht wirklich vorstellen, welche und wie viel Lebensmittel für Kinder wir brauchen. Aleksander und ich schauten auf die Menge von Lebensmittel, die man uns in die Küche einfach gebracht hat, und stellten uns die Frage, wie viel Geld man bräuchte, um das alles zu kaufen. Es gab viel Lebensmittel, aber wir hatten auch viele Kinder, die ja auch verpflegt werden mussten - jeden Tag!
So hatte Ihre Organisation dafür gesorgt, dass wir, die sich damals noch nicht auskannten, den ersten Stress abbauen konnten. So hatten wir etwas Zeit, um zu sich zu kommen, sich einzuleben und etwas Normalität einkehren zu lassen.Dann gab es wieder einen angenehm überraschenden Anruf: unsere Kinder konnten sich wunderbare Jacken (neue Jacken!), Anzüge, warme Sachen und Schuhe aussuchen! Durch diese Unterstützung waren wir wieder begeistert! Und dann . . . - eine Reise, die uns viele schöne Eindrücke gebracht hat, die wir auch heute in unserer besten Erinnerung haben.
Im Laufe der Zeit konnten wir uns etwas beruhigen, denn wir hatten stabile dauerhafte Unterstützung - Lebensmittelpakete, die uns jeden Monat zur Verfügung gestellt wurden.
Vielen herzlichen Dank für diese wunderbare Idee und für diese wunderbare Unterstützung! Vielen herzlichen Dank auch an alle Beteiligten, die Sie bei Ihrer Arbeit und bei Ihrem Engagement diese ganze Zeit unterstützt hat. Mit Ihrer Unterstützung konnten Sie uns hier in der Ukraine Zuversicht, Sicherheit und Verlässlichkeit gewährleisten. Es ist wahr! Diese Unterstützung war uns viel wert. Und indem man sich hier zulande überlegte und diskutierte, wie man die Sozialpolitik und Sozialversorgung aufbauen soll, haben Sie gehandelt und uns tatsächlich mit voller Kraft ganz konkret geholfen und sich um unsere Familie gekümmert!!!
Wir sind Ihnen grenzenlos dankbar! Unter wir meine ich uns beide und im Laufe der Jahre immerhin 27 Kinder (Enkelkinder und Schwiegerkinder sind hier nicht mitgerechnet). Vielen, vielen Dank! Wir bleiben Ihnen immer dankbar!
Herzlichst! Aleksander, Lilia und Kinder
Vor 20 Jahren machte sich die Initiative "Münchner Familien helfen Kiewer Familien" selbständig und gründete den Verein "Brücke nach Kiew e.V.". Der Start war auf Grund der fehlenden Erfahrung in der Vereinsarbeit und einigen anderen unerwarteten Ereignissen schwierig. Aber die Zuversicht der Mitglieder und Paten half mit, die Startprobleme zu lösen und damit die Zielsetzung der damaligen Initiative nicht nur weiterzuführen, sondern auch noch auszubauen.
So konnte 2012 das Zehnjährige im Beisein vieler prominenter Gäste begangen werden. Leider lassen es die derzeitigen Umstände nicht zu, dass dieses Jubiläum entsprechend ausgerichtet wird. Damit das Engagement der damaligen Gründungsmitglieder nicht in Vergessenheit gerät, hat die Vorsitzende allen, von denen leider schon einige verstorben sind, ein Erinnerungsschreiben zukommen lassen:
Liebe Gründungsmitglieder des Vereins, erinnert ihr euch noch an den 22. Januar 2002? Wir saßen in der Hauptfeuerwache zusammen und haben einen Verein gegründet. Das heißt, unser Verein feiert heute seinen 20. Geburtstag, und ihr wart sozusagen "Geburtshelfer" von Brücke nach Kiew e.V.! Leider sind nicht mehr alle unter uns, vier Gründungsmitglieder sind verstorben, an sie denke ich mit Dankbarkeit. Nachdem wir die Kiew-Hilfe seit 1994 lediglich als "Initiative" unter dem Dach des ASB München geführt haben, gab es, nachdem der ASB München unser AUS beschlossen hatte, nur die Möglichkeit, uns selbständig zu machen, um diese Hilfe weiterzuführen. Das war nur möglich, weil ich aus den bereits bestehenden Patenschaften großen Zuspruch bekommen hatte. Es war ein Sprung ins kalte Wasser, ich hatte noch nie einen Verein geführt und keinerlei Erfahrung. Es gab durchaus vereinzelt Zweifel, ob das eine gute Idee sei und ob es funktionieren werde, denn wir hatten auch keine Finanzierungssicherheiten. Wir haben uns getraut und haben es nicht bereut, insbesondere gilt das für die Menschen in Kiew, die dadurch weiterhin die lebensnotwendige Hilfe und Unterstützung für ihre schwierige Lage erhielten. Brücke nach Kiew ist heute ein anerkannter und vielfach ausgezeichneter Verein.
Wir hatten viele Hürden zu überwinden, wie z.B. die unvermittelte Absage der Finanzierungszusage eines Finanziers direkt nach Anschaffung aller für den Verein notwendigen Dinge, was bereits das Aus vor dem Start bedeutet und mich mit Schulden zurückgelassen hätte. Zum Glück und völlig überraschend gab es eine großzügige Spenderin (Patin), die bereit war, uns, ohne irgendwelche Sicherheiten aus diesem Dilemma zu befreien. Auch die Zerstörung der gesamten Büroeinrichtung incl. aller Geräte während des Pfingstunwetters im April 2002, oder ein Jahr später den Stromschaden wegen unsachgemäßer Wartungsarbeiten im Haus, der wiederum einen Totalschaden aller Geräte zur Folge hatte, waren eine harte Prüfung. Aufgeben war aber keine Option, die Menschen in Kiew brauchten uns. Die jahrzehntelange Treue und das Zugehörigkeitsgefühl unserer Paten und Spender haben mir immer den nötigen Auftrieb gegeben, auch wenn die kleine Initiative für mich inzwischen zu einem Fulltimejob geworden ist.
Wieder haben wir ein Jahr lang unser Bestes gegeben, um den Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, das Leben wenigstens für kurze Zeit etwas zu erleichtern.
Leider haben sich im ablaufenden Jahr Hoffnungen auf Verbesserung nicht erfüllt. Die politische Lage blieb angespannt wie eh und je. Die Situation durch die anhaltende COVID-19 Pandemie hat sich noch einmal dramatisch verschärft.
Die Hilfe, insbesondere mit Lebensmitteln und Medikamenten wurde dringender denn je. Viele Menschen, insbesondere die alten und behinderten, konnten sich zeitweise wegen der Ausgangssperren nicht mehr selbst versorgen. Die Zustellung der Lebensmittel und auch die Betreuung konnte vom Samariterteam nur unter erschwerten Bedingungen wie z.B. mit Schutzkleidung durchgeführt werden. Die Lebensmittelpreise stiegen unaufhörlich, so dass die Renten für eine normale Versorgung nicht mehr reichten. Wir haben daher vermehrt Lebensmittelpakete beschafft und verteilt, was dank der großzügigen Hilfe unserer Spender und Paten, und auch dank der Unterstützung von Sternstunden e.V. geleistet werden konnte.
Das große Projekt, die Erweiterung der Sozialstation "Das besondere Kind" für größere Kinder konnte unter großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und nach Erfüllung vieler Verwaltungsauflagen fertiggestellt werden. Nicht nur wir, sondern auch die Geschäftsführung des Samariter-Bundes Kiew dankt Sternstunden für die Unterstützung bei der Realisierung dieses Projekts. Auch für unseren Verein war es eine große finanzielle Herausforderung. Die Eröffnung des Erweiterungsbaues fand großes Interesse, sowohl seitens der Stadtspitze, des Gesundheitsministeriums, auch der Deutschen Botschaft in Kiew und in der Presse.
Seit November werden nun auch Kinder im Alter von 12-18 Jahren betreut und von qualifiziertem Personal versorgt.
Für das großartige Engagement der Geschäftsleitung und des Teams des Samariter-Bundes können wir nur unsere höchste Anerkennung aussprechen und ihnen danken, denn ohne deren vollen persönlichen Einsatz wären diese "Erfolge" unter den derzeitigen Umständen nicht möglich gewesen.
Brücke nach Kiew sagt allen Freunden und Förderern herzlichen Dank für die Unterstützung und Treue und wünscht für das neue Jahr alles Gute, insbesondere aber Gesundheit!
Elisabeth Hölzl 1. VorsitzendeSchon am ersten Tag nach der Eröffnung des Erweiterungsbaus konnten die ersten Kinder die neuen Räume in Besitz nehmen. Die Räumlichkeiten bieten für den begrenzten Aufenthalt wichtige Therapieplätze für Kinder von 12 bis 18 Jahren. Die nachfolgende Bilder zeigen nur auszugsweise die angebotenen Geräte, eine Errungenschaft, die in der bereits bestehenden Einrichtung für Kinder unter 12 Jahren nicht gegeben ist.
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Wie auch schon die Jahre zuvor haben wir auch dieses Jahr die Kinder im Krankenhaus mit einem kleinen Geschenk zum Nikolaustag erfreut. Gerade in dieser schwierigen Zeit, in der Elternbesuche sehr reduziert sind, ist eine solche Überraschung ein Lichtblick im Klinikaufenthalt und lässt manche Schmerzen kurzzeitig vergessen. Auch dieses Mal mussten Coronamaßnahmen eingehalten und Schutzkleidung getragen werden. Die Gesichter und die strahlenden Augen sagen mehr als Worte, wie man aus der Fotoserie Weihnachtsbescherung im Kinderkrankenhaus Nr. 1" entnehmen kann.
Seit Bestehen der Sozialstation "Das besondere Kind", die für Kinder bis 12 Jahren ausgerichtet ist, bestand der Wunsch und auch der große Bedarf, diese auch für größere Kinder zu erweitern. Es ist offensichtlich, dass jungendliche Behinderte für viele Mütter auf Grund deren Wachstums und Entwicklung erheblich höhere körperliche und physische Belastung verursachen. Es fehlten allerdings die Räumlichkeiten und vor allem die finanziellen Mittel.
Ein Hilfeersuchen des Kiewer Organisation "WeCan" um Schulmaterial an die Deutsche Botschaft in Kiew landete letzendlich bei uns. Die öffentliche Organisation "WeCan" kümmert sich um Kinder mit Down-Syndrom, die wegen ihrer Behinderung kaum Unterstützung und Förderung von öffentlicher Seite bekommen. Das beginnende neue Schuljahr wurde zum zusätzlichen Problem, weil Schulsachen teuer und für die Organisation nicht finanzierbar waren.
Zu diesem Unabhängigkeitstag hat die Hanns-Seidel-Stiftung und das Ukrainische Genaralkonsulat auf Grund der engen Zusammenarbeit zwischen Bayern und der Ukraine zu einer virtuellen Podiumsdiskussion ausgewählte Personen eingeladen, die eine langjährige Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnern berichten können. Eingeladen war auch die Vorsitzende unseres Vereins, die seit 1994 in der Kiew-Hilfe tätig ist. Bei der Veranstaltung hatte sie die Gelegenheit, Auszüge aus den umfangreichen Hilfsaktionen darzustellen, die in Zusammenarbeit mit dem Samariter-Bund Kiew entwickelt wurden.
Sie wies auch darauf hin, dass vor allem die großen und finanziell aufwändigen Projekte nur mit Unterstützung von "Sternstunden e.V." und der "Itzel-Stiftung" realisiert werden konnten. Auf Wunsch des Moderators hat die Vorsitzende besondere "Leuchtturmprojekte" genannt, wie z.B. die "Sozialstation - das besondere Kind" und die "Mobile Palliativpflege für Kinder", die bei der Stadt Kiew große Anerkennung finden. Allerdings wird für die Weiterführung eine reale Unterstützung von Seiten der städt. Behörden vermisst. Wünschenswert wäre insbesonders eine aktive Unterstützung sozialer Einrichtungen und eine Förderung des Ehrenamtes als Basis der demokratischen Entwicklung.
Sie berichtet aber auch, dass sich in den ihr bekannten Bereichen sowohl auf deutscher Seite wie auch in der Ukraine das gegenseitige Bild und Verständnis positiv gewandelt hat, und verdeutlicht dies durch einige persönliche Erlebnisse.
Verzögert durch die COVID-Pandemie konnte die diesjährige Mitgliederversammlung erst am 13. Juli stattfinden. Das vergangene Jahr und insbesondere die ersten sechs Monate waren für den SB Kiew eine schwierige und arbeitsreiche Zeit, die dem Personal alles abforderte. Durch finanzielle Unterstützung, die den normalen Rahmen deutlich übertroffen hat, konnte vielen in Not geratenen Menschen geholfen und vor allem auch die Durchführung der Betreuung und Versorgung mit Lebensmitteln sichergestellt werden. Der Brief (Grußwort vom Partner in Kiew) erinnert an alle Projekte, die seit Bestehen unseres Vereins mitbegleitet und mitgetragen wurden und geben daher auch einen Einblick in die tollen Leistungen, die die Mitabeiter des Samariter-Bundes erbracht haben und vor allem in diesen schwierigen Zeiten immer noch erbringen (Film: Sozialstation und Palliativarbeit).
Die Leitung des Waisenhauses "Hoffnung" in Lubny und die Kinder haben der Vorsitzenden eine große Überraschung bereitet. Im Büro wurde ein Paket mit vorerst unbekanntem Absender zugestellt. Nach dem Öffnen war das Staunen groß. Es enthielt viele schöne, von den Kindern selbst gebastelte Geschenke. Besonders schön sind die aus Papier gefertigten Blumensträuße. Die ganz persönlich bemalten Kaffeetassen und die bunten Dankschreiben finden einen Ehrenplatz in unserem Büro. Auch für Herrn Schmitt-Thiel und für die Itzel-Stiftung, die einen sehr großen Beitrag zur Unterstützung des Waisenhauses geleistet haben, waren die gleichen Geschenke dabei.
Die Geschenke zeigen, dass es im Heim sehr talentierte Kinder gibt und vor allem auch, dass die Kinder in alle Richtungen gefördert werden: ein Engagement, das die Vielseitigkeit und Phantasie bei der Betreuung der Kinder durch die Heimleitung zeigt!
Nach mehr als acht Jahren haben wir das Projekt "Waisenhaus Vorzel" beendet. Seit Oktober 2013 konnten wir dank Unterstützung und Förderung von Sternstunden e.V. für die Kinder monatlich für 1000 € Milchprodukte finanzieren. Es war eine wichtige und großartige Hilfe, die täglich zusätzlichen Milchprodukte über diesen langen Zeitraum waren für die Gesundheit der Kinder wichtig und zeigten gute Erfolge bei der Entwicklung. Nun ist die Förderung von Sternstunden ausgelaufen, das Projekt wird abgeschlossen. Wir danken Sternstunden e.V., auch im Namen der Leiterin des Waisenhauses, Tatjana Lymar, von Herzen für diese jahrelange und großartige Hilfe.
Die Berichte zum Waisenhaus Vorzel finden Sie nun unter der Rubrik ARCHIV-Beendete Projekte